Es gibt zahllose Möglichkeiten, wie wir unser Wesen in Teile aufgliedern können. Es gibt z.B. das dreiteilige Modell, bestehend aus Körper, Seele und Geist oder gar das nur aus Körper und Geist bestehende Konstrukt. So hat Rudolf Steiner je nach Kontext den Menschen mal in drei, in vier, in neun oder noch mehr Wesensglieder eingeteilt. Die einzelnen Glieder der Modelle überlappen und überschneiden sich.
Ich benutze in meiner Arbeit ein viergliedriges Modell, bestehend aus physischem Körper, innerem und äusserem Energiekörper und dem Geist. Der physische und der innere Energiekörper beanspruchen im Wesentlichen denselben Raum, wobei der letzte ein kleines Stück über die Haut hinausragt. Der physische Körper kann mit naturwissenschaftlichen Methoden vermessen werden, alle anderen jedoch nicht.
Der physische Körper kann zu einem kleinen Teil bewusst angesteuert werden, grösstenteils laufen die Auf- und Abbauprozesse jedoch unbewusst und sind nicht bewusst steuerbar. Im Körper - etwa im Darm - und auf der Haut lebt der menschliche Körper zudem in Symbiose mit zahllosen kleinen Organismen, dem Mikrobiom.
Das geistige Leitwesen des physischen Körpers nennt man in der Mystik den "Löwen". Da diese Instanz andauernd versucht den Körper möglichst gesund am Leben zu erhalten, sind wir gut beraten, zu ihm Sorge zu tragen und ihn gewähren zu lassen. Den Löwen möglichst nicht zu behindern und ihm das zu geben, was er braucht - Nahrung, Schutz, Wärme, Schlaf, usw. - ist was wir tun können zur Gesundheitsförderung. Ich kann mich bewusst reichhaltig ernähren, aber die guten Nahrungsmittel in den Körper einbauen, kann nur der Löwe.
Der Löwe ist ein Geistwesen und steht in Kontakt und wird beeinflusst vom inneren und äusseren Energiekörper wie auch vom Geistkörper. Daher ist auch die Pflege unserer nichtphysikalischen Körper wichtig für unsere Gesundheit.
Der innere Energiekörper (Ätherleib) besteht aus feinstofflichen Energiebahnen, den Meridianen, und den Linien und Punkten welche wir durch Übungen hinzufügen bzw. ausbilden. Im Yoga spricht man von Nadis und Chakras.
Der äussere Energiekörper (Aura, Astralleib) umfliesst uns wie ein Nebel. Er besteht aus mehreren Schichten, welche durch eine Art Haut getrennt sind. Im Normalzustand sind die körpernahen Schichten, mit einem Radius von mehreren Metern, dichter und belebter als die weiter entfernten. Diese Nebelwolken werden weder von der Haut noch von anderer Materie aufgehalten.
Der vierte Körper lebt in der Dimension des Geistes. Der Wesenskern des Menschen, sein höheres Ich, das ewige Selbst, lebt im Geist. Ein Aspekt davon hat sich als kleines Ich (Ego) inkarniert. Es steht in konstantem Austauch mit dem Wesenskern.
Die aufgezählten vier Welten - die physische, ätherische, astrale und geistige Dimension - werden von zahllosen Wesen bevölkert. Die Wahrnehmung ist immer subjektiv, wobei man sich durch die Erarbeitung eines gemeinsamen Begriffssystems gegenseitig darüber austauschen kann.
Den "gesunden" Umgang mit unseren vier Körpern nenne ich "Training" und das entfernen von Disharmonien, von Störungen, welche den Löwen behindern, nenne ich "Therapie".
Das Werkzeug welches uns zur Verfügung steht für unsere Arbeit ist die Aufmerksamkeit. Das ist jener Teil vom Bewusstsein, vom Feinstoff, welchen wir steuern können. Letztlich ist daher jedes Training ein Aufmerksamkeitstraining. Die Aufmerksamkeitsmuskulatur wird gestärkt, gedehnt und beweglich gemacht.
(07.11.2023)